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Bewegungsförderung nach der onkologischen Rehabilitation

In der Schweiz gibt es 300 000 Onkologie-Patienten, zusätzlich erkranken jährlich 39 500 Menschen neu an Krebs. Rund 16 500 Betroffene sterben in Folge ihrer Erkrankung (Ebnöther, Kuehni & Schindler, 2017). Die Zahl der Betroffenen ist steigend, da die Bevölkerung durchschnittlich älter wird und Krebserkrankungen bei älteren Menschen gehäuft auftreten (Ebnöther et al., 2017). Über 50 % der Erkrankungen können auf vier Krebsarten zu verteilt werden; Prostata, Melanom (Brustkrebs), Lunge und Dickdarm (Arndt et al., 2016). 30 % aller Todesfälle bei Männern und 23 % aller Todesfälle bei Frauen sind in der Schweiz durch Krebs bedingt (Arndt et al., 2016).

Es gibt zahlreiche Studien, die empirisch belegen, dass Bewegungsaktivitäten sowohl einen medizinisch wie auch einen psychologisch positiven Effekt auf die Genesung von Erkrankten haben können (Clifford et al., 2018; Wong, McAuley & Trinh, 2018). In einer Metaanalyse von Clifford et al. (2018) konnte anhand von 14 Studien mit insgesamt 1047 Teilnehmenden festgestellt werden, dass Krafttraining, sowie aerobes Ausdauertraining fünf Jahre nach den Körperveränderungen durch die Chemotherapie zu einem besser funktionierenden Lymphsystem, zur Erhöhung der Muskelkraft und zur Unterstützung eines stabilen Body-Mass-Index führen. Zudem ist erwiesen, dass sich Bewegungsaktivitäten nicht nur positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken, sondern auch Nebenwirkungen wie das Fatigue-Syndrom, Schlafstörungen und Depressionen lindern (Clifford et al., 2018). Die positiven Auswirkungen auf das psychologische, physische und funktionelle Befinden führen bei Onkologie Patienten zu einer verbesserten Lebensqualität (Segal, Zwaal, Green, Tomasone, Loblaw & Petrella, 2017). So wurde festgestellt, dass Onkologie-Patienten mit einem starken Fatique-Syndrom mehr als doppelt so oft von der Arbeit fernbleiben, also solche mit einem weniger stark ausgeprägten Syndrom (Spelten et al., 2003). Wissenschaftlich ist belegt, dass bereits moderate Bewegungsaktivitäten mit einer Gesamtdauer von mindestens 2.5 h pro Woche die Mortalitätsrate bei Onkologie-Patienten um 13 % sinken lassen. Körperlich intensive Aktivitäten führen sogar zu einer Reduktion von bis zu 27 % (Clifford et al, 2018; Tingting et al., 2015). Werden mit diesem Prozentsatz die Werte für die Schweiz berechnet, könnten mit einem moderaten Training 2145 Todesfälle infolge von Krebserkrankung bzw. mit intensivem Training 4455 Todesfälle pro Jahr verhindert werden. 


Die Herausforderung, dass Onkologie-Patienten nach dem Reha-Programm physisch aktiv bleiben, steht im Fokus der Bedürfnisabklärung meiner Masterarbeit von möglichen bewegungsaktiven praktischen Angeboten oder Bewegungsberatungen. Krafttraining, sowie aerobes Ausdauertraining führt bis fünf Jahre nach den Körperveränderungen durch die Chemotherapie zu einem besser funktionierenden Lymphsystem, zur Erhöhung der Muskelkraft und zur Unterstützung eines stabilen Body-Mass-Index. Zudem wirken sich Bewegungsaktivitäten nicht nur positiv auf den Krankheitsverlauf aus, sondern lindern auch Nebenwirkungen wie das Fatigue-Syndrom, Schlafstörungen und Depressionen, dies ist jedoch noch nicht allzu lange erwiesen (Clifford et al., 2018). So mangelt es heute einerseits an solchen spezifischen Angeboten für Onkologie-Patienten und andererseits wurden sie bisher selten nach ihren Bedürfnissen gefragt und sie somit nicht zu Selbstverantwortung miteinbezogen. So stellt sich die Frage, welche Bedürfnisse Onkologie-Patienten zur Förderung sportlicher Aktivitäten haben und wie sie unterstützt werden können.

Viele Onkologie-Patienten die Salome Burki befragte, haben bei einem praktischen Bewegungsangebot das Bedürfnis, hinsichtlich der Themen mehr über Trainingslehre, resp. Techniktraining zu erfahren. Dieses Wissen vermittelt ihnen zusätzlich Sicherheit. Bei den Bedürfnissen von Sportaktivitäten konnte zeigte sich, das Nordic Walking zu der beliebtesten physischen Aktivitäten zählt, gefolgt von Kraftgeräten/Fahrradergometer und Krafttraining für zu Hause. Weiter wurden bei einem bewegungsaktiven Programm ein Gruppenangebot von fast allen bevorzugt. In der Gruppenzusammensetzung sind wichtige Faktoren die Schicksalsgemeinschaft und die Gruppenstruktur. Aus Sicht der Betroffenen hat der Kursleiter die Aufgabe den Selbstwert der einzelnen Betroffenen zu stärken und individuell auf den Einzelnen einzugehen. Eine Sportberatung ist insbesondere wichtig um die passende sportliche Aktivität für zu Hause zu finden. Das Bedürfnisse der Inhalte eines Beratungsangebotes sind Themen wie gemeinsam mit einer Fachperson Ziele definieren, Erläuterungen zu der Motivation, resp. wie das Fatique-Syndrom besiegt werden kann und welche Strategien es gibt, sich selbst zu überlisten. Es soll vermehrt den Fokus in der Genesung auf die Selbstbestimmung der Patienten gelegt werden und sie somit aktiv in den Entscheidungsprozess einbeziehen, damit sie lernen Eigenverantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.

Wenn Sie gerne mehr über dieses Thema erfahren möchte, sende ich Ihnen auch gerne meine gesamte Masterarbeit oder nutzen Sie eines meiner Angebote speziell kreeirt für Onkologie Patienten. Ich freue mich auf Sie.

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